• DOI:10.1007/BF01373112
• Corpus ID: 27254976

Das Gynözeum vonKrameria und sein Vergleich mit jenem der Leguminosae und der Polygalaceae

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  title={Das Gyn{\"o}zeum vonKrameria und sein Vergleich mit jenem der Leguminosae und der Polygalaceae},
  author={Walter Leinfellner},
  journal={{\"O}sterreichische botanische Zeitschrift},
  year={2005},
  volume={119},
  pages={102-117}
}

• W. Leinfellner
• Published 1 February 1971
• Art
• Österreichische botanische Zeitschrift

Das synkarpe Gynözeum vonKrameria ist pseudomonomer. Von seinen beiden manifest peltaten Karpellen ist das hintere rückgebildet und steril, so daß der Fruchtknoten fast zur Gänze vom Schlauchteil des vorderen und normalen Karpells aufgebaut wird und mithin nur ein einziges Fach aufweist; erst in der Fruchtknotenspitze findet man das winzige Fach des gehemmten Karpells. In Griffel- und Narbenregion sind jedoch beide Karpelle fast gleichgroß. Das normale Karpell trägt im Oberende seines Schlauchteiles am Mittelabschnitt einer rudimentären U-förmigen Plazenta zwei laterale Samenanlagen. Beide Karpelle besitzen neben ihrem Dorsalmedianus und kleineren Bündeln auch einen Ventralmedianus. Die beiden Ventralmediani sind in der Fruchtknotenbasis zu einem Zentralbündel (Synventralmedianus) vereinigt, in der Fruchtknotenspitze gabeln sie sich in je zwei Laterales, wobei der Ventralmedianus des vorderen Karpells noch ein sich spaltendes Bündel für die Samenanlagen abgibt. Das Gynözeum der Leguminosen weicht beträchtlich vomKrameria-Gynözeum ab (Einkarpelligkeit, vielfach epeltate Karpelle und bei peltaten Karpellen Zurücktreten des ascidiaten Teiles, durchwegs laterale Anordnung der Samenanlagen im geförderten plikaten Abschnitt der Karpelle), das Gynözeum der Polygalaceen stimmt dagegen in einer Reihe von Baueigentümlichkeiten mitKrameria überein (Dimerie und Synkarpie, verschiedentliches Auftreten von Pseudomonomerie, starke Förderung des ascidiaten Karpellabschnittes, der in der Regel apikal nur eine einzige mediane Samenanlage trägt, beiXanthophyllum aber auch laterale Samenanlagen hervorbringt). In Hinblick auf den Bau ihres Gynözeum steht alsoKrameria den Polygalaceen viel näher als den Leguminosen.